Daily Archives: 25. Mai 2013

Quer durch die Türkei, Teil 1

Gitte ist zum Flughafen und ich zurück auf die Strasse.
Auf dem Weg nach Ankara fährt man, hat man die Küstennahen Olivenhaine mal verlassen, durch eine sehr schöne alte Vulkanlandschaft. Teilweise ragen nur noch die grossen erkalteten Schlote aus dem trockenen Boden. Sonst ist nicht viel los. Ein paar Hirten mit wenigen Tieren. Und Betonfabriken.
Auto kaputt. Lederschuhe
Um den Fehler aus Istanbul nicht zu wiederholen, beschloss ich noch am Abend an Ankara vorbei zu fahren. Einmal falsch abgebogen und ich stand mitten in der Stadt. Samstagabend, 21.30Uhr. Schlimmer kann es glaub fast nicht kommen. Also ich kann es mir nicht vorstellen. Während ich die Türkei bisher als sehr angenehmes Autoland kennen gelernt habe, habe ich Ankara nur geschwitzt. Taxis die mit 100 rechts überholen. Dolmuse, so kleine Busse, die man überall jederzeit anhalten kann und genau so wieder aussteigt, halten spontan und fahren spontan weiter. Und eben diese haben auf den Felgen oft so Krallen oder Querstangen montiert. Diese sollen wohl als abstandhalter dienen. Nur wehe wenn man mit dem eigenen Auto dran kommt. Gefühlte dreispurigee Strassen werden als fünfspurige genutzt. Ampeln gehen in dem Lichtermeer unter und dienen ohnehin nur als Anhaltspunkte. Gefahren wird mit Binärgas und im Schnitt so mit 80km/h. Zuerst war ich viel zu vorsichtig und damit beschäftigt mich in diesem Chaos zurecht zu finden. Aber wenn man langsam fährt wird alles bloss noch viel schlimmer. Also hab ich mal kurz wo gehalten, das Handy mit dem Navi drauf ans Autoradio gestöpselt, damit die Ansagen laut genug sind und mich einfach blind wie ein Rallyefahrer auf seinen Beifahrer verlassen. Sicherheitsabstand auf maximal eine Wagenlänge reduziert, umgeschaltet auf Binärgas, Augen zu und ab durch die Mitte. 30min später war ich wieder draussen und heilfroh, dass nix ist passiert. So schwitzige Hände hatte ich schon lange nicht mehr.

Auto kaputt

Heute morgen hatte es mal kurz gerappelt in der Kiste. Ich hatte das nicht ernst genommen. Dachte es war nur eine Plastikflasche… Dann vorher beim Essen seh ich wie aus meinem Unterbodenschutz ein grosse Schraube raus hängt. Da hat’s mir fast nicht mehr geschmeckt.
Das blöde in der Türkei ist, wenn man kein türkisch kann ist man der Mops. Das gute ist, in fast jeder Teestube sitzt ein deutscher Gastarbeiter. Der hat mir gesagt, das in Afyonkarahisar ein Hyundai ist. Nachdem ich bestimmt schon 400km so gefahren war und nix raus tropfte musste es einfach nochmal 80km reichen. Tat es.
5 Mechaniker haben sich meinem kleinen angenommen und festgestellt dass die Schraube die Lichtmaschine fest hält. Während dessen gab es Tee und wir haben uns mit Händen und Füßen verständigt. Am 30 min später war alles wieder gut. Reparaturkosten: 10 TL (5 CHF oder 2l Benzin).