Daily Archives: 15. Juni 2013

Was für ein Tag…

Manchmal kriegt man hier schon den Eindruck im falschen Film zu sein.
Gestern morgen hab ich brav um 11 Uhr Viktoria angerufen. Ich sollte in einer Stunde am Hafen sein. Also Auschecken und nix wie los. Kurz nach 12 war ich dann da – sie kam so gegen 1. Dort erfuhr ich dann, dass das Boot wohl doch nicht mehr heute abend ablegen würde, sondern morgen früh. Ich sollte sie um 11 abends nochmal anrufen. Weil die Customs noch meinen Fahrzeugschein hatten bin dann doch nochmal bei denen vorbei gegangen um den zu holen. Ich wollte dann nicht nachts ohne da stehen. Auf dem Rückweg nochmal kurz bei Viktoria vorbei, weil ich nicht sicher war ob ich tatsächlich schon alle Dokumente beisammen hatte. Da war dann noch ein Engländer, Chris, der mit seiner Frau in einem grossen Wohnmobil unterwegs ist. Brandheiss kam die Neuigkeit, dass die Fähre wohl so gegen 2 oder 3 Uhr nachts ablegen würde und wir unsere Tickets nun doch schon jetzt haben könnten. Prima. Also zurück zum Hafen um zu klären ob meine Papiere fertig sind damit ich das Ticket bekomme. Ohne Ticket geht das nicht. Zurück zu Viki. Mit dem Ticket zurück zum den Customs. Die waren zwischenzeitlich im Mittag. 1h warten. Gegen 4 war alles fertig.
Am Hafen hatte Chris ein holländisches Pärchen getroffen, die mit dem Fahrrad unterwegs sind und er schon kannte. Chris und Sue sind Visa für Kasachstan holen und ich mit den beiden Holländern was Essen in der Stadt. Gegen 7 wieder am Hafen. Rumsitzen, quatschen. Chris und Sue haben nen Heissluftballon dabei und gehen immer wieder wo fliegen. Das ist mal was anderes.
Gegen 11 kam dann die Info, dass die Fähre wohl erst so morgens um 8 ablegen würde. Vor allem die beiden Holländer, Zsolt und Iris waren etwas blöd dran, weil die ja nur ein Zelt hatten. Wir haben dann die Autos so hingestellt, dass sie dieses dazischen festmachen konnten. Dann hiess es, wir würden so gegen 5 los. Wir haben den dann vermittelt uns zu Wecken, falls sich was ändert. Englisch kann ja keiner. Also erstmal etwas schlafen.
Das wieder rum ist gar nicht so einfach wenn man im Flutlicht zwischen zwei Ladebrücken (10m links / 30m rechts) steht, wo die ganze Nacht Güterzüge in und aus Schiffen geladen werden.
Um halb 8 wurde es dann konkreter. Passkontrolle. Während bei mir soweit alles gut schien, hatten die Engländer, auch durch die Verzögerung mit dem Schiff, nun zwei Tage Overstay. Problem. Die mussten dann zum Migration Office um Strafe zu bezahlen. Die Holländer und ich durften an Bord. Das war so gegen 8. Um 10 lagen wir lagen immernoch im Hafen. Chris hat angerufen, sie hätten „crazy problems“ und könnten wohl erst am Dienstag oder Mittwoch (heute ist Samstag) los. Da kann man denen nur wünschen, dass sie wenigstens das Geld für das Ticket zurück bekommen.
Gegen 12 gingen dann endlich die Motoren an und wir sind nun auf Kurs gen Kasachstan. Theoretisch sollten wir da morgen Früh sein. Ich bin mal gespannt.
Da das Schiff ein Cargo-Schiff ist gibt es kaum Passagiere. Die drei Reihen Güterzug die da unten stehen brauchen ja keine Betreung.
Die Holländer und ein deutscher Motorradfahrer (78 Jahre) haben ein Bett bekommen, ich werde, so wie ich das verstanden habe, wie die fünf LKW-Fahrer, im Auto schlafen. Das an sich ist weniger das Problem. Mein Auto parkt ganz an der Ladewand und die klappert schon höllisch laut.