Daily Archives: 6. Juli 2013

Usbekistan – Kirgistan

Vorgestern hatte ich mir etwas viel vorgenommen. Der Plan war nach Andijon zu fahren. Landschaftlich war es die reizvollste Strecke in Usbekistan. Am schönsten war die Durchfahrt eines militärischen Sperrgebietes. Aber da durfte man keine Fotos machen, was ich mir dann auch schweren Herzens verkniffen hab.
Irgendwann wurde es aber dunkel und ich beschloss einfach nach Fergana zu fahren und dort zu übernachten. Leider gibt es dort nur 4 Hotels die Touristen aufnehmen dürfen. Und die sind allesamt unverschämt teuer. 80USD für eine Nacht war es mich einfach nicht wert. Bin dann doch noch nach Andijon gefahren. Ausser dass ich 3h verloren hab, hat mir der Abstecher nix gebracht.
In Andijon ging dann die Odyssee von vorne los. Das erste zu, das zweite nicht gefunden und das dritte war zu. Aber dann kam wieder ein kleines Lichtlein vorbei. So ein Typ, sah etwas schräg aus, aber ungefährlich. Der gestikulierte etwas weiter die Strasse runter sei eins. Und tatsächlich – gut 45 USD sind immer noch kein Schnäppchen, aber ein Bett und vor allem diesen blöden Registation-Zettel. Wenn man in Usbekistan seine Übernachtungen nicht schön nachweisen kann, kann das Probleme geben. Sonst hätte ich schon lange im Auto geschlafen.
Gestern morgen ging es weiter zur Grenze. Nachdem ich alle meine Papiere ausgefüllt hatte, meinte der bei den Customs, dass ich noch eine Versicherung für mein Auto bräuchte… Ja, ich hatte keine gemacht, weil ich gelesen hatte, dass das optional sei und um durch die Wüste zu fahren brauch ich keine. Naja, nicht fragen, wundern. Also musste ich nochmal zurück und mir eine Versicherung kaufen. 12USD sind wenigstens ein fairer Preis. Wieder zurück gings dann recht einfach. Zack, Stempel und raus.
Weiter zu den Kirgisen. Aussteigen, Auto kurz aufmachen, Zettel für’s Auto ausfüllen, Stempel holen, drin. Keine 20min. Unglaublich!
An der Grenze bat mich ne Ami sie mit in die Stadt zu nehmen. Mit der war ich dann noch Geld holen und was essen. Danach ging’s wieder auf Hotelsuche. Das erste zu Teuer, das zweite ein Loch und das dritte – naja, für eine Nacht ok.
Nach dem Essen war ich noch ein Bier trinken. Da waren drei gut angetrunkene Polizisten, die erst mit mir reden wollten, obwohl ich keine Lust hatte und nachdem ich denen dann kein Bier ausgeben wollte wäre die ganze Sache noch fast eskaliert. Also echt, ich weiss nicht was ich davon halten soll.
Heute morgen bin ich erstmal gemütich nen Kaffee trinken gegangen und anschliessend weiter zum Son‘-Kol (Bergsee). Das Navi meinte 200km. Aber das war über Usbekistan. Ohne die, waren es gute 300km und als ich mich dann endlich die letzen km Piste durchgekämpft hatte, liessen die mich nicht rein. Im Reiseführer steht, man könne dort Campen. Dem ist wohl nicht mehr so. Man braucht ein Zimmer. Offensichtlich haben sie zwischenzeitlich ein Hotel ins Naturschutzgebiet gebaut. Während ich dort versucht hab zu verhandeln, fuhren 3 Marschrutkas (so 20-Sitzer-Busse) rein. Auf dem Rückweg kam dann noch ein Brautauto mit Anhang vorbei. Offensichtlich habe ich dort nicht viel verpasst.
Jetzt steh ich halt hundert Meter ab von der Strasse, gut geschützt hinter einem kleinen Hügel. Nicht so schick, aber wenigstens mal wieder draussen schlafen.