Daily Archives: 13. September 2013

Durch das Wakhan Tal

Gestern morgen sind wir früh aufgestanden. Also wirklich früh. Um 5 hat der Wecker geklingelt. Und anders als die letzten Nächte war es voll warm. Also 9°C. Man wird bescheiden.
Der Weg zum See war voll schön. Im Licht der aufgehenden Sonne und leichtem Dunst hatte diese leichte Hügellandschaft einen besonderen Reiz. Denn Sonnenaufgang über dem See haben wir leider verpasst.
Auf der anderen Seite des Pamirs leuchteten uns die weissen Gipfel des afghanischen Wakhan entgegen. Das sind wohl die krassesten Berge die ich je gesehen habe. Sehr steil und sehr schroff. Nur blanker Fels und Eis.
So nach 2h mussten wir aber umkehren. Es kam ein eisiger Wind auf und wir hatten, weil es ja so warm war, die langen Unterhosen und die Gore-Tex-Jacken im Auto gelassen. Schön blöd!
Auf dem Weg zurück nach Kargush haben wir am Fluss, wo sehr viele Wasservögel waren, mitten auf der Strasse gehalten und Mittag gegessen. Bei dem Verkehrsaufkommen stört das niemand.
Katrin hatte ja bis dahin geglaubt, dass es nicht so schlimm gewesen wäre, wenn wir weiter gefahren wären und noch eine Panne gehabt hätten, weil hier ja immer Touristen durch kommen würden. Die letzten 24h haben wir nicht ein Auto gesehen.
Nach dem Militärposten in Kargush ging es auf einem kleinen unbefestigten Strässchen hinunter ins Wakhan Tal. Auf diesem Strässchen könnte man sämtlichen Warnschilder aufstellen die es in Europa gibt. In teilweise engen Kurven schlang sich die Strasse oft an über 45° steilen Abhängen entlang. An manchen Stellen war dann noch ein Stück weggebrochen. Wenn man weniger als 1m vom Strassenrand weg ist und aus dem Fenster kuckt und nur sieht, wie es sehr, sehr tief ins Tal runter geht ohne den Fluss unten sehen zu können, wird man schon etwas nervös. Katrin meinte ja, wir wären zwischenzeitlich schon sehr abgebrüht. Das stimmt. Aber als ich sie dann auf meiner Seite aus dem Fenster hab kucken lassen, kommentierte sie das nur mit einem knappen „Fuck“.
Gegenverkehr gab es auf dem 60km langen Stück, bis auf 2 Radfahrer, nicht. Im Sand der Strasse war nur die Spur eines einzigen Autos. Die einzigen Hindernisse waren die Tierherden die auf der Strasse ins Tal abgetrieben wurden. Da durch zu fahren ist zwar stressig, aber auch ganz lustig. Da steht man dann mitten in einem dichten Teppich aus Schafen, Ziegen oder Rindern.
Ich weiss nicht genau warum, aber mir zur Zeit toal nach Snowboarden. Ich freu mich schon voll auf den Winter in der Schweiz.
Jetzt sind wir in Langar und haben einen vom Guesthouse engagiert uns die Petroglyphen in der Nähe zu zeigen.