Neue Pläne

Nach dem Starkregen war der Weg zurück an die Haupstrasse die pure Freude. Der Weg war total versifft und die riiieeesigen Drecklachen waren einfach zu verlockend. Danach war mein Auto kaum wieder zu erkennen. Eine dicke braune Dreckkruste verdeckte das Blau.
Leider kam ich auf dem Rückweg nach Bishkek in eine Polizeikontrolle und musste 1000 Som (20USD) abdrücken, weil mein Nummernschild nicht mehr zu lesen war. Was mich geärgert hat war, dass die Polizisten die Kohle glaub einfach eingesteckt haben… Aber gut, der Spass war es wert.
Am nächsten Tag hab ich Katrin vom Flughafen abgeholt. Polizeikontrolle. Fahren ohne Licht. Nochmal 300. Mmaahhnn! Seis drum.
Am Freitag sind wir auf die tadschikische Botschaft und haben unser Visum beantragt. Auf dem Weg – Polizeikontrolle. Mein Auto ist zu dreckig. Aber da bin ich nicht mehr drauf eingegangen. Hab dem gesagt, das sei kein Problem, ich wasche es und dann bin ich gegangen und er hat es akzeptiert. Nach der Botschaft kam der Kleine aber dann auch wirklich unter die Dusche und danach hat er gestrahlt, dass es ne wahre Freude war.
Wir haben beschossen vor Tadschikistan noch eine kleine Seerundfahrt um den Ysyk Köl zu machen. Vor allem um in Karakol zu versuchen auf den Enylcek Gletscher bzw. an den Merzenbachsee zu kommen. Ggf. mit dem Hubschrauber hinfliegen – da hätte ich Lust drauf.
Am Samstag haben wir für Katrin noch nen Schafsack gekauft und dann ging es los zur Ysyk Köl Rundfahrt. Kurz vor dem Tagesziel haben wir von der Strasse aus nen schönen Strand gesehen und wollten da Campen. In der Nähe stand ne Yurte und auf mein Nachfragen war es OK dort zu schlafen. Die hatten auch Abendessen. Schick. Ich weiss bloss nicht ob das ne offizielle „Wirtschaft“ war oder ob die uns zum Unkostenbeitrag mit zu sich an den Tisch gesetzt hatten. Das war eine Tafel! Da sassen um die 20 Leute und der Tisch quoll über vor Essen. Zum Gemüse-Schaaffleisch-Eintopf mit viel Fett gab es Tee und Kumez, die vergorene Stutenmilch. Die berühmt berüchtigte! Anstandshalber habe ich nen Schluck probiert und das schmeckt gar nicht so schlimm wie immer alle tun. Ich finde, es schmeckt wie ein nicht so guter Most. Aber wia hoists: Moscht mosch meega! Etwas gewöhnungsbedürftig, ja, aber lange nicht so schlimm wie immer alle tun.
Nachdem dem Essen haben wir noch ein paar von den süssen Gebäcken, so Fastnachtskückle ähnliches Zeug, gegessen und wollten dann gehen. Aber nein: Wir mussten nochmal hinsitzen und bekamen nen Teller mit nem riesigen Stück Fleisch. Dabei war ich echt satt. Aber der anständige Schwabe… Oh, das beste war als ich zwischendurch fast schlapp gemacht hätte und der gegenüber meinte ich solle springen, damit es sich setzt und er hat es grade vorgemacht. Ein Bild für Götter. Dieser kleine, etwas dickliche Kirgise mit seiner Badehose und einem zu engen T-Shirt. Wie ein Frosch der versucht aufrecht zu gehen.
Zurück am Strand wurde mein Auto von tausenden Fliegen (die vom Son Köl) in Beschlag genommen. Also so viele, dass ich im Auto fast Panik bekommen hätte. Nach etlichen Versuchen sie raus zu locken hab ich das Auto auf eine etwas offenere Fläche gestellt um sie rauszuwinden. Ein bisschen hat’s geholfen.
Gestern morgen um halb 5 hat mich Katrins Wecker zum dritten Mal geweckt und damit war die Nacht für mich ziemlich gelaufen. Grrrr!
Morgens kam der Typ von der Jurte dann nochmal – Frühstück. Das kann man ja kaum abschlagen. Nur Kumez zum Frühstück ist dann halt schon nochmal ein anderes Kaliber. Was muss das muss, und der Alkohol lässt einen nach der ersten Tasse gleich ganz seelig werden.
Nach einem Bad im See sind wir nach Cholpon-Ata, um die berühmten Petroglyphen anzukucken. Für ein Land, das ausser dem Nomadentum kaum Kultur hat, beeindruckend… Ein riesiges Steinfeld und bis auf zwei schöne, gut sichtbare Bilder braucht man doch recht viel Phantasie, um auf einem von hundert Steines was zu erkennen.
Ein Stückchen weiter sind wir dann in ein Tal hintre gefahren und haben ein schönes Plätzchen zum Schlafen an nem Fluss gefunden.
Heute morgen überkam es mich und ich hatte die Muse mich zu rasieren. Das erste mal seit Samarkand. Ein hartes Stück Arbeit, aber sehr gemütlich an dem Flüsslein in der Sonne. Danach hab ich mich dann gleich noch komplett gebadet. Schmelzwasser. Herrlich erfrischend!
Nach dem Frühstück sind wir noch weiter in das Tal. Sehr schön! Auf dem Rückweg haben wir ein schönes Plätzchen für nen Kaffee gefunden und auch überlegt dort zu schlafen. Aber dann kamen zwei blöde Männer auf Pferden. Jetzt sind wir an nem kleinen Seelein. Auch schön. Die von der Jurte haben uns Abendessen gekocht. Sehr feinen frischen Fisch und selbst gebackenes Brot. Der musste extra für uns sterben. Hmmm, so lecker. Ja, moralisch verwerflich – aber, hmmm, so lecker!
Morgen geht es weiter nach Karakol. Mal kucken ob wir einen Weg an den Merzbacher See finden.

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